Washgon Trails 8. Tag

Wir sind alle gegen 7 Uhr wach und während die einen das Frühstück herrichten, packen die anderen die letzten Dinge in den Rucksack. Pünktlich um 8 Uhr erscheint Ben und wir frühstücken gemeinsam.
Danach werden die Rucksäcke ins Auto geladen und wir fahren mit unserem Auto zusammen die Gorge hoch bis Hood River, überqueren den Columbia und fahren nach Trout Lake. Dort müssen wir uns in der Ranger Station registrieren, zahlen für das Permit und erhalten Poo Bags und Informationen über die Bedingungen am Berg. Auf einer Forest Road geht es weiter den Berg hoch. Die Straße ist zunächst gut befahrbar und geteert, wird dann zu einer guten Gravel Road und endet schließlich als staubiger und mit Schlaglöchern übersätem Trail. Den Trailhead erreichen wir gegen 12 Uhr und so essen wir auch hier gleich etwas; das was wir jetzt essen und trinken brauchen wir schon nicht mehr tragen.



Das Wetter ist wie vorhergesagt sonnig und warm und so beginnen wir freudig den Hike, der natürlich immer bergauf führt. Nach 1,5 Stunden erreichen wir das erste Schneefeld. Der Schnee ist sehr weich und so brauchen wir keine Crampons anlegen. Der Aufstieg ist mittlerweile anstrengend und das Schneefeld sehr lange. Man kann von unten auch nicht das obere Ende sehen, was einen nicht groß ermuntert, wenn man kein Ziel vor Augen hat.



Am Ende des Schneefeldes geht es ohne Trail noch ein Stück höher über Lavagestein. Hier sind schon die ersten Shelters aus Steinen aufgeschichtet worden und einige Hiker haben diese auch schon besetzt. Wir haben von Hikern, die uns vorher entgegen kamen den Tip bekommen, ganz nach oben zum Lunch Counter, so wird der Platz hier genannt, zu gehen. Dort gibt es eine große Site für uns mit einer super Aussicht und nicht weit davon entfernt ist ein Creek, wo wir Wasser filtern können.


Wir finden die Site und sie ist wirklich prima gelegen. Wir entledigen uns den Rucksäcken und setzen uns erst mal und ruhen uns lange aus. Das Feuer am Mt. Hood scheint erneut entfacht zu sein, denn eine Rauchwolke steigt dort in den Himmel auf. Der Mt. St. Helens ist auch zu sehen und in östlicher Richtung ist das trockene Oregon auszumachen. In der Sonne wird uns dann aber doch zu heiß, weshalb wir uns – soweit möglich – in den Schatten der aufgeschichteten Steine setzen.
Wir haben für den Aufstieg zum Lunch Counter gute 3 Stunden gebraucht und sind vom Trailhead, der auf 1.800 m liegt, 1.000 m aufgestiegen Es ist mit 16 °C immer noch sehr warm, was wir nicht erwartet hätten. Der Creek neben unserer Site kommt aus einem höher gelegenen Schneefeld und wir filtern Wasser daraus. Bereits heute früh habe ich bemerkt, dass bei unserem Wasserfilter ein Verbindungsteil für den Eingang abgebrochen ist, vermutlich beim Transport im Flugzeug. Ich habe das dann noch geklebt, aber hatte keine große Hoffnung, daß es hält. Bei der ersten Benutzung ist es dann auch sofort wieder gebrochen, aber wir können trotzdem Wasser filtern, man muss nur den Schlauch in den Filter gedrückt halten.



Der Sonnenuntergang steht bevor, wir stellen Das Zelt auf und richten uns ein. Es ist für 4 Mann ausgelegt, aber 4 Erwachsene liegen wie Sardinen in der Büchse nebeneinander und es bleibt kein (O-Ton Tom) „personal space“. Das Wasser kocht inzwischen auch schon und für uns zwei gibt es Pinto Beans with Rice, Sönke hat Chili Mac Beef und Ben Spaghetti with Meat Sauce. Alle löffeln aus ihren Tüten, die unsere ist doch recht würzig um nicht zu sagen scharf, aber mit Brot geht das schon. Der Sonnenuntergang findet von unserer Position genau über dem Mt. St. Helens statt und ist unglaublich schön. Durch den Rauch des Waldbrandes gibt es ganz surreale Wolken, die nach dem Sonnenuntergang so richtig in Erscheinung treten. Die Temperatur ist immer noch angenehm und wir genießen das letzte Licht und die ersten Sterne, die am Himmel auftauchen. In der Ferne ist der Ort The Dalles zu sehen und bei Dunkelheit dann auch Portland. Die Milchstrasse ist prima zu sehen und bei dieser klaren Sicht auch etliche andere Sterne, die man sonst nicht sieht. Gegen halb zehn legen wir uns dann, gut eingepackt in Erwartung niederer Temperaturen, ins Zelt und kuscheln uns eng aneinander. Die Nacht wird wärmer als gedacht und als die zwei Jungs gegen halb eins mal raus müssen, ziehe ich das Sweatshirt aus, da ich im Schlafsack schwitze.

Gefahren:
Übernachtung: Lunch Counter, Mt. Adams 15$

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