Mitten in der Nacht geht die Hupe von unserem Auto los, weiß der Himmel warum. Bis ich den Schlüssel aus der Hosentasche gekramt habe und den Alarm abstellen kann, dauert es ganz schön lange. Gute Nacht all ihr lieben Mitcamper … Zeit zum Schlafen.
Die Nacht war ansonsten wunderbar warm und trocken. So ist auch am Morgen das Zelt nicht feucht. Wir frühstücken und räumen alles wieder ins Auto ein und machen uns auf den Weg, weiter nach oben. Es ist kaum was los im Park und um diese frühe Zeit schon gar nicht.
Am Parkplatz zu Bumpass Hell sind wir das einzige Auto. Es weht ein frischer kalter Wind hier oben und so ziehen wir uns nochmal was über und machen uns auf den Trail. Zuerst meinen wir, wir sind auf dem falschen Trail gelandet, weil es nicht bergab geht, aber ein Schild belehrt uns eines Besseren. Der Trail führt zunächst am Hang eben entlang und als dann das Thermalgebiet in Sicht und Hörweite kommt geht es erst bergab.
Ein wirkliches Kleinod ist das hier, wobei es von der Größe schon als mittelgroßes Thermalgebiet gilt. Die Fumarolen machen gehörig Dampf und Geräusche und es kocht in vielen Tümpeln. Leider sind die Mudpools zu trocken, so dass kein Schlamm blubbert. Aber uns gefällt es hier trotzdem sehr gut und wir sind ganz alleine.
Auf dem Rückweg kommen uns dann ein paar weitere Hiker entgegen und nach 1,5 Stunden sind wir wieder am Parkplatz zurück.
Nun geht es ganz zurück zum Parkeingang, dort gibt es am Manzana Lake Campground einen Store. Wir kaufen Eis und Brennholz und bezahlen dafür stolze 13,50$. Dann verlassen wir den Park und fahren ein Stück außen herum, um ihn von einer anderen Seite wieder zu betreten.
Eine Gravelroad führt durch den Wald zum Butte Lake Campground, dort machen wir erst mal Mittag und bewundern die schönen Bäume hier, einfach zum Umarmen. Der See hat verdammt wenig Wasser und selbiges wird an den Toiletten eben abgestellt „for end of season“.
Nach der Mahlzeit suchen wir uns auf dem Campground eine schöne Site und bauen schon mal das Zelt auf. Es windet sehr stark, weshalb wir es gut abspannen müssen. Dann rüsten wir uns für den Trail auf den Cinder Cone.
Der Trail selbst verläuft zunächst an einem Lavafeld entlang durch den Wald. Der Untergrund besteht aus mit feinem Lavasand und ist sehr weich, was das Gehen anstrengend macht. Nach einer halben Stunde sind wir am Fuße des Cinder Cones und sehen den steilen Weg nach oben. Auch hier haben wir es mit feinem Lavasand und -gravel zu tun. Mit etlichen kleinen Pausen kommen wir außer Puste oben an. Ins Schwitzen kommt man hier allerdings trotzdem nicht, der stürmische Wind ist sehr trocken.
Oben hat man einen tollen Blick in den Vulkan Kegel und es gehen Wege ringsrum und auch in den Kessel hinein. Ganz oben bläst es uns fast wieder herunter; man muss schon sehr gut aufpassen und alles festhalten oder -binden, sonst ist es für immer vom Winde verweht. Wir gehen einmal rum und dann den zweiten Weg nach unten. Die Südseite ist die schönere, denn man kann die Painted Dunes und die Bäume sowie das Lavafeld sehen. Eine sehr schön Landschaft ganz nach unserem Gefallen und schon wieder ganz alleine für uns.
Nach 3 Stunden sind wir am Campground zurück und Elke befreit die Schuhe erst mal vom feinen Staub. Dann gibt es noch eine Fußwäsche von Elke und natürlich ein kühles Getränk. Wir machen Feuer und bereiten das essen vor. Es gibt nochmal erstklassige Bio Steaks mit Tomaten und Gurkensalat. Nachdem wieder alles gereinigt und verstaut ist, setzen wir uns auf die neuen Faltstühle ans Feuer und reichen den kleinen Franzosen herum. Als wir den Abend beenden wollen sehen uns 2 leuchtende Augen an, ganz ruhig hat sich ein Reh genähert auf der Suche nach was Eßbarem.
Gefahren: 66 mi
Übernachtung: Butte Lake, Lassen NP 10$