Washgon Trails 18. Tag

Von der Temperatur war es gerade noch gut, es hat am Morgen 4° C draußen, aber der Wind und die damit verbundenen Geräusche haben uns den Schlaf geraubt. Wir haben deswegen dann auch den Sonnenaufgang verschlafen, weil wir einfach zu müde waren sind wir erst um 7:30 Uhr aufgestanden.


Der Himmel ist blau und am Berg gegenüber leuchtet die Sonne, das sieht doch gut aus. Es gibt zuerst mal einen Kaffee und dann ein Müsli und Brot, das stärkt für den heutigen Tag, der einige Körner kosten wird. Mit leichtem Gepäck brechen wir dann auf zum „inner core“ – Die Core Zone der Alpine Lake Wildernes auch Enchantments genannt. Es geht wieder nur bergauf und das teilweise heftig über blanken Granit. Kurz vor dem Lake Vivian unterhalten wir uns mit einem Paar, das in Leavenworth arbeitet.


Wenn man die Core Zone betritt, ist man sofort in einer anderen Welt und die Enchantments verdienen ihren Namen zurecht. Wir sind wie verzaubert, von dieser Schönheit. Das Bild der Landschaft ist geprägt von Lärchen, die im Herbst die Nadeln golden gelb färben, glasklare Seen und Bäche eingerahmt von hellem Granit und markanten Bergen. Wir sind genau zu rechten Zeit gekommen, es ist „peak season“, die Bäume sind wunderbar gelb, der Himmel blau mit weißen Wolken. Es weht zwar ein Wind, der auch manchmal die Bergspitzen in Wolken hüllen läßt, aber es ändert sich ständig und wir sind wirklich happy, es so gut erwischt zu haben. Auch sehen wir eine Familie Mountain Gouts in der Sonne liegen.

Den Trail zu finden stellt sich manchmal als nicht so leicht heraus, wir stecken auf einmal in einer steilen Wand und müssen wieder zurück., finden den Trail aber dann wieder und laufen weiter zum nächsten See, dem Leprechaun Lake. Irgendwie wird es immer schöner und wir kommen aus dem staunen, freuen und fotografieren nicht mehr heraus.



Es folgen dann noch Sprite Lake, Perfection Lake und Inspiration Lake. Jeder dieser Seen liegt dann etwas höher und ist mit dem darunter liegenden verbunden. Je weiter wir allerdings nach oben kommen umso kälter und ungemütlicher wird es. Der Little Annapurna, der einfach bestiegen werden kann, ist mittlerweile in Wolken gehüllt und die Baumgrenze ist wohl auch erreicht.




Es liegen noch Schnee und Eisreste am Hang und in den Seen und die Landschaft wird karger. Der Tag ist mittlerweile auch vortgeschritten und um ein Uhr machen wir dann mittag. Bis zwei Uhr haben wir uns Zeit gegeben, dann müssen wir umdrehen um unser Lager wieder bei Tageslicht zu erreichen. Als es dann auf dem weiteren Weg zum Assgard Pass zu schneien beginnt, drehen wir vorzeitig um. Es wäre schön gewesen einen Blick den Assgard Pass hinunter zu werfen, denn das ist der zweite Zugang zu diesem Basin. Viele Hiker nutzen diesen kürzeren, aber weitaus steileren und anstrengernden Weg hierher zu kommen. Vom Eightmile Trailhead ist es jedoch nur sehr guten hikern an einem Tag zu schaffen,die meisten machen eine Nacht Rast am Colchuk Lake und am nächsten Tag den Aufstieg über den Assgard Pass.

Auf dem Rückweg, habe ich mal ein Bedürfnis und da immer wieder Wegweiser mit der Aufschrift Toilet am Trail stehen, nutze ich diesen Abzweig. Was soll ich sagen, eine solche Aussicht wie hier auf den Prusik Peak hatte ich noch nie, auch wenn das Örtchen doch sehr rustikal mitten in der Landschaft steht. Es war jedenfalls sehr schön hier mal sitzen zu dürfen.


Auf dem weiteren Rückweg zieht es sich dann immer mehr zu und fängt auch an zu schneien. Wir gehen zügig bergab, auch wenn das nicht immer ganz leicht ist. Auf dem langen Aufstieg zum Lake Vivian kommen uns nun viele Hiker entgegen, die alle auch schon etwas Älter sind. Mit einigen unterhalten wir uns und das Alter liegt auch wohl daran, dass die Permits sehr schwierig zu bekommen sind. Manch einer von denen musste zwanzig Jahre auf diese Gelegenheit warten.

Ziemlich erledigt und müde erreichen wir gegen 5 Uhr unser Basislager am Snow Lake. Wir filtern Wasser und machen uns wieder was warmes zu trinken und zu essen, wie am Vortag. Dann versuche ich noch ein paar Sternen Aufnahmen zu machen und wir legen uns auch wegen der Kälte in die Schlafsäcke. Die Nacht wird kälter als zuvor und wir hoffen sie gut zu überstehen.

Gefahren: 0 mi
Übernachtung: Snow Lakes, Alpine Lakes Wilderness

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